Wenn das Leben uns zeigt, dass etwas nicht mehr passt – und wir leise spüren: Es ist Zeit, neu zu denken.
Es beginnt oft leise.
Mit einem Entschluss. Einer Idee.
„Ab morgen verändere ich etwas.“
Vielleicht willst du endlich anfangen zu schreiben. Oder mehr für dich tun. Oder mutiger leben.
Also legst du los. Bestellst neue Schuhe. Öffnest dein Skizzenbuch.
Suchst dir einen Platz am Strand, ganz für dich.
Der Moment fühlt sich gut an. Hoffnungsvoll.
Wie der Anfang von etwas Neuem.
Doch dann kommt der Alltag dazwischen.
Das Wetter spielt nicht mit. Die To-do-Liste wächst. Und der Mut – der versteckt sich wieder zwischen Terminen, Sorgen und Ablenkung.
Die Schuhe bleiben im Karton.
Das Tablet unberührt.
Und du?
Du sitzt am Strand, schaust aufs Meer – und redest dir ein, dass jetzt einfach nicht der richtige Moment ist.
Und genau da beginnt sie:
Diese leise Spannung zwischen dem, was du willst – und dem, was du tust.
Was du da spürst, hat einen Namen:
Kognitive Dissonanz.
Es ist dieses innere Ziehen, wenn deine Gedanken nicht mehr zu deinem Handeln passen.
Wenn dein Herz etwas anderes will als dein Kopf erlaubt.
Wenn du ahnst: So wie es ist, stimmt es nicht mehr ganz.
Und weil wir Menschen nach Stimmigkeit streben – nach innerem Gleichgewicht –, versucht dein Verstand, die Lücke zu füllen.
Mit Sätzen wie:
„Jetzt ist einfach zu viel los.“
„Ich brauche noch ein bisschen Zeit.“
„Das war ja nur so eine Idee …“
Es sind keine Lügen.
Es ist Selbstschutz.
Ein Versuch, das Gleichgewicht zu halten – obwohl du längst weißt, dass es wackelt.
Warum du das nicht ignorieren solltest
Kognitive Dissonanz ist kein Fehler.
Sie ist ein Signal.
Ein zarter Stupser deiner Seele:
„Schau hin. Etwas in dir ist nicht mehr im Einklang.“
Manchmal geht es nur um Kleinigkeiten.
Aber manchmal steckt dahinter etwas Größeres:
Ein altes Rollenbild.
Ein Lebensentwurf, der dir nicht mehr passt.
Ein Glaubenssatz, der dich klein hält.
Und genau hier liegt der Wendepunkt:
Du musst nicht sofort alles ändern.
Aber du darfst anfangen, ehrlicher mit dir zu sein.
Still. Schritt für Schritt.
Drei Fragen, die dich begleiten können:
🌀 Was glaube ich über mich – und stimmt das noch?
🎭 Welche Geschichte erzähle ich mir – und fühlt sie sich noch wahr an?
🚶 Was wäre ein kleiner, ehrlicher Schritt in Richtung Wahrheit?
Vielleicht ist es nur ein Spaziergang.
Ein erster Satz in deinem Notizbuch.
Oder der Mut, einfach mal nichts zu tun – und zu lauschen, was dein Inneres flüstert.
Fazit:
Manchmal sind es nicht die großen Erkenntnisse, die uns verändern.
Sondern diese leisen Momente am Rand des Alltags.
Ein Blick aufs Meer.
Eine Möwe, die stehenbleibt.
Ein Gedanke, der hängen bleibt:
„Ich möchte mir selbst wieder näherkommen.“
Und vielleicht beginnt genau dort Veränderung.
